“Not about us without us!“
Herero-Völkermord ohne Entschuldigung und Entschädigung?
Vor 111 Jahren erließ die kaiserliche Kolonialarmee im damaligen „Deutsch-Südwestafrika“ den Vernichtungsbefehl gegen die Herero. Im Sommer dieses Jahres benannte Bundestagspräsident Norbert Lammert die Massaker erstmals als „Völkermord“ und auch die Bundesregierung spricht, wenn auch noch nicht ganz unumwunden, von Völkermord. Die Nachfahren der Opfer erwarten eine offizielle Entschuldigung, die Rückgabe aller geraubten Gebeine und ihre sofortige Einbeziehung in die deutsch-namibischen Versöhnungsgespräche.
Podium
Montag, 12. Oktober 2015, 19.30 Uhr
Betahaus, Prinzessinnenstraße 19-20, 10969 Berlin-Kreuzberg
U-Bahnstation Moritzplatz
Anlässlich des internationalen Colonial Reparation Day am 12. Oktober sprechenVepuka Kauari and Barnabas Veraa Katuuo, Gründungsmitglieder der Ovaherero Genocide Association in the USA, der Autor Reinhart Kössler („Namibia and Germany: Negotiating the Past“) und Nicolai Röschert, AfricAvenir und NGO-Bündnis „Völkermord verjährt nicht!“ über den Genozid, das Ringen um Anerkennung und Entschädigung sowie über die aktuellen Entwicklungen in Deutschland und Namibia.
Workshop
Dienstag, 13. Oktober 2015, 19:00 Uhr
Galerie Scriptings, Kameruner Str. 47, 13351 Berlin-Wedding
U-Bahnhof Seestraße
Aktivistischer Praxisworkshop zu Möglichkeiten der transnationalen Vernetzung und zivilgesellschaftlichen Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit mit Tahir Della (ISD) und Christian Kopp (Berlin Postkolonial) sowie den OvaHerero-Gästen:
Dr. Kavemuii Murangi (Direktor und Gründungsmitglied OvaHerero/Mbanderu and Nama Genocides Institute, ONGI)
Jefta Uaravaera Nguherimo (Filmemacher, Gründungsmitglied OvaHerero/Mbanderu and Nama Genocides Institute, ONGI)
Vepuka Kauari (founding members of the Ovaherero Genocide Association in the USA)
Barnabas Veraa Katuuo (founding members of the Ovaherero Genocide Association in the USA)
Protestaktion
Mittwoch, 14. Oktober 2015, 11:30 Uhr
Haupteingang Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin-Mitte
Seid dabei und bekundet Eure Solidarität mit den OvaHerero und Nama, die eine offzielle deutsche Entschuldigung für den Völkermord an ihren Vorfahren erwarten. Protestiert gegen die Fortführungen fragwürdiger anthropologischer Forschung an den geraubten Gebeinen afrikanischer Menschen. Fordert mit uns die Einbeziehung der Opferverbände in die laufenden Regierungsverhandlungen über Wege zur Versöhnung!
Hinweis
Die Veranstaltungen finden alle in englischer Sprache statt, es stehen keine Übersetzer_innen zur Verfügung.
Preis
Eintritt ist frei, Spenden sind aber sehr erwünscht
Veranstalter
NGO-Kampagnenbündnis „Völkermord verjährt nicht/No Amnesty on Genocide“